Kürzlich gab es bei uns nicht nur ein extrem köstliches Süßkartoffel-Möhren-Curry mit Shiitake-Pilzen und Basmatireis sondern auch einen sehr leckeren Balsamico-Linsensalat mit indischen Kartoffelplätzchen (Aloo Tikki) und Limettenjoghurt. Bei beiden handelte es sich Rezepte, die zu einer vegetarischen Kochbox gehörten.
Meine holländische Kollegin ist bereits seit einiger Zeit begeisterte Kochbox-Nutzerin. Entsprechend neugierig war ich also, als ich von Kochzauber die Anfrage erhielt, ob ich Interesse hätte, ihre Veggie Box zu testen.
Bei Kochzauber handelt es sich um ein Start-up aus Berlin, das wöchentlich Kochboxen mit saisonalen Rezepten und passenden frischen Lebensmitteln versendet. Dabei wird von der Rezeptkreation bis hin zum Einkauf und der Lieferung alles von Kochzauber erledigt.
Jede Kochbox enthält die Rezepte und Zutaten für drei Gerichte und es gibt sie für 2 oder für 4 Personen. Alles was man dann noch zum Kochen benötigt, sind einige Basiszutaten wie Salz, Pfeffer, Zucker, Mehl, Öl, Balsamicoessig, Gemüsebrühe und Honig.
Versendet wird mit UPS oder DHL, wobei man jede Woche zwischen zwei Lieferterminen wählen kann. Außerdem kann man bei Bedarf einen Abstellort für das Paket angeben, einen Wunschnachbarn oder eine alternative Lieferanschrift. In unserem Fall hat die Bestellung und auch die Zustellung problemlos geklappt. Allerdings weiß ich auch aus meiner Erfahrung mit verschiedenen Paketversendern, dass dies nicht immer der Fall sein muss.
Und dann war sie also da, unsere erste Veggie-Kochbox, bei der ich, ehrlich gesagt, mit deutlich mehr Plastikverpackung gerechnet hatte. Aber für die Verpackung war vor allem Papier verwendet worden, und das meiste Gemüse war einfach lose in der Box, was mich zusätzlich positiv überraschte. Nur druckempfindliches Gemüse war in Plastikboxen verpackt und alles, was besonders gekühlt werden musste, in einer Kühltasche zusammen mit Kühlakkus.
Wie ich später von meiner Ansprechpartnerin bei Kochzauber erfuhr, sind deren Boxen auch zu 100% recycelbar und können problemlos im Altpapier entsorgt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass man die leeren Kochzauber-Boxen inklusive der Kühlmaterialien an Kochzauber zurücksenden kann. Dabei empfiehlt es sich aus Umweltgründen, die Inhalte von ca. 3 Boxen zu sammeln, und diese dann an Kochzauber zurückzuschicken.
Wer nicht sammeln möchte, könne die Kühltasche, die aus Pappe bestehe, aber auch im Altpapier entsorgen und die Kühlakkus, die aus PVC mit einem Gel auf Wasserbasis bestehen, im Gelben Sack.
Neben den Zutaten enthielt das Paket außerdem drei Rezeptkarten, eine allgemeine Infobroschüre zu Kochzauber und die Packliste. Auf letzterer findet sich neben dem Inhalt der Box und der Auflistung der benötigten Basiszutaten auch eine Empfehlung, in welcher Reihenfolge man die Gerichte zubereiten solle, um den höchsten Grad an Frische zu genießen.
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An diese Reihenfolge habe ich mich dann auch beim Zubereiten gehalten, sodass wir nacheinander in den Genuss eines Süßkartoffel-Möhren-Curry mit Shiitake-Pilzen und Basmatireis, von Aloo Tikki (indische Kartoffelplätzchen) mit Sesam, Balsamico-Linsensalat und Limettenjoghurt und eines Flammkuchen mit bunten Möhren und karamellisierten roten Zwiebeln kamen.
Allen Rezepten gemeinsam war, dass sie sich prima, sofern man nicht trödelte, in der angegebenen Zeit zubereiten ließen und uns zudem sehr gut schmeckten. Als sehr praktisch und hilfreich beim Zubereiten haben sich außerdem die Rezeptkarten herausgestellt, die auch optisch sehr ansprechend gestaltet sind.
Was mich beim Geschmack übrigens vor allem überzeugte, war, dass jedes Gericht seine eigene charakteristische Note hatte. Dazu waren die Gerichte sehr abwechslungsreich gehalten, sodass uns in den drei Tagen mehr vegetarische Vielfalt geboten wurde, als in manchen Restaurants.
Und Angst haben, zu verhungern, brauchte man bei den Portionsgrößen auch nicht. Das Süßkartoffel-Möhren-Curry reichte sogar für eine weitere Portion, die wir erst mal eingefroren haben. Allerdings war die Süßkartoffel auch sehr groß ausgefallen :) Aber auch den Linsensalat konnten wir noch einen weiteren Tag genießen.
Letztendlich war es also eine rundum gelungene Testwoche für uns mit der Veggie Box von Kochzauber. Dennoch werde ich wohl nicht zu einem regelmäßigen Nutzer einer Kochbox, auch weil es logistisch bedingt, derzeit leider noch nicht möglich ist, bestimmte Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zu berücksichtigen. Und hinzu kommt, dass ich ja doch versuche, auch möglichst vollwertig zu kochen, was aber mit den Zutaten aus der Kochbox nicht immer möglich ist.
Und auch wenn sich der Verpackungsmüll bei der von mir getesteten Kochbox in Grenzen hielt, so schaffe ich es doch, bei meinen eigenen Einkäufen mit weniger Verpackung nach Hause zu kommen. Wobei das sicherlich relativ ist, wenn ich mir den Inhalt so mancher Einkaufswagen im Supermarkt anschaue. Vor diesem Hintergrund finde ich es auch sehr positiv, dass sich Kochzauber bemüht, das Verpackungsmaterial so gering wie möglich zu halten, ohne Qualitätsverluste der Lebensmittel zu verursachen.
Sehr gut gefallen haben mir außerdem die Informationen zu der Herkunft der verschiedenen Zutaten in der Kochzauber-Box, egal ob es sich nun um das Gemüse handelt, das von einem Frische-Logistiker stammt, dem auch viele Sternerestaurants vertrauen, oder um die Biomolkerei, die für die meisten Milchprodukte zuständig ist.
Meine regionale Gemüsebox möchte ich dennoch nicht missen. Würden wir diese jetzt allerdings nicht regelmäßig beziehen, könnte ich mir die Kochbox durchaus als eine Alternative vorstellen. Meinen Account bei Kochzauber habe ich daher auch behalten. Denn so eine Kochbox kann man sich natürlich auch einfach immer mal wieder zwischendurch bestellen. Eine Mindestlaufzeit oder vertragliche Bindung gibt es nämlich nicht. Praktisch ist hier übrigens außerdem, dass man jeweils die Rezepte für zwei Wochen einsehen kann, sodass man es auch davon abhängig machen kann, ob man sich eine Box bestellt. Und diese Option wiederum kann ich mir auch durchaus für mich vorstellen.
Und damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, wie es denn schmecken könnte, gibt es jetzt noch das Rezept für den Balsamico-Linsensalat, denn der hat es uns besonders angetan gehabt.
Linsen-Balsamico-Salat
Zutaten
- 150 g rote Linsen
- 4 Tomaten in ca. 1 cm große Würfel geschnitten, ohne Strünke
- 1 Bund Frühlingszwiebeln schräg in 0,5 cm feine Ringe geschnitten
- 4 EL Balsamicoessig
- 2 EL Honig
- Salz | Pfeffer
- 1 EL Olivenöl
Zubereitung
- Ca. 500 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Linsen zugeben und ca. 10 Minuten kochen. Dann abgießen.
- Den Balsamicoessig und 1 EL Honig in einem zweiten Topf auf mittlerer bis hoher Stufe erhitzen und ca. 4 Minuten reduzieren.
- Dann die Linsen mit den Tomatenwürfeln und den Frühlingszwiebeln zugeben und mit Salz, Pfeffer, dem restlichen Honig und 1 EL Olivenöl abschmecken.
Notizen
Die Kochzauber-Boxen gibt es übrigens auch für Nichtvegetarier, die dann wählen können zwischen der Original-Box, der WeightWatchers Box und der Box für Kleine Helden. Und man kann sich außerdem für einen Gratis Rezept-Newsletter anmelden, sodass man jeder Woche leckere Rezepte zum Nachkochen erhält.
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Vielen Dank an Kochzauber, die mir diese Kochbox zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung bleibt davon allerdings, wie immer, unberührt
Sehr spannend! Hatte die Tage nämlich selbst überlegt, mal eine Kochbox zu testen, und habe gerade mal geschaut, ob meine Lieblingsblogger sowas vielleicht schon mal getestet haben. Bei dir wurde ich fündig! :) Das Essen sieht auf jeden Fall richtig lecker aus und da ich auch nicht immer Fleisch “brauche”, kann ich mir gut vorstellen, die Box mal zu bestellen. Danke auch für das tolle Rezept für den Linsensalat! Zum Thema Balsamico kann ich noch etwas beitragen: seit einem Italienurlaub im letzten Jahr kann ich dir wirklich nur ans Herz legen, da nicht auf Supermarktware zurückzugreifen, sondern in einen richtig guten Essig zu investieren. Ich bestelle z.B. immer bei einem Onlineshop, der direkt aus Italien importiert und sehr gute Balsamico-Essig anbietet (http://www.emilia.de/balsamico-essig.html , hoffe, es ist okay, dass ich den Link poste, ich will natürlich keine Werbung machen oder so!). Dann willst du nieee wieder zu “normalem” Essig zurück! ;) Werde deinen Salat auf jeden Fall mal nachmachen, Linsen, insbesondere rote, sind echt der Hammer! :)
Hallo Nele,
klar ist das mit dem Link ok. Freunde von mir bestellen übrigens ihren Balsamico oft bei “Fattoria La Vialla” (http://www.lavialla.it/de/). Nun mal schauen, mit welchem Shop ich nun meine ersten Erfahrungen sammeln werde. Denn irgendwie bin ich noch immer nicht zum Bestellen gekommen.
Und ich bin zudem schon gespannt, wie dir die Kochbox ggf gefällt.
LG Eva