Buchrezension | Detox basisch vegetarisch
Vier verschiedene Entschlackungsprogramme, über 100 Rezepte, dazu jede Menge Hintergrundinfos zur basisch vegetarischen Ernährung und das alles sehr…
Vier verschiedene Entschlackungsprogramme, über 100 Rezepte, dazu jede Menge Hintergrundinfos zur basisch vegetarischen Ernährung und das alles sehr ansprechend verpackt: Dies waren allein schon vier Gründe, warum ich mir das Buch Detox basisch vegetarisch, das im AT Verlag erschienen ist, genauer anschauen wollte. Detox basisch vegetarisch ist bereits das dritte Buch der auf basische Ernährung spezialisierten Köchin Natasha Corrett, die Sterneköche in basischer Ernährung ausbildet, in Großbritannien einen Heimlieferservice für maßgeschneiderte basische Gerichte betreibt und für verschiedene Magazine und Online-Medien schreibt.
Zum Buch „Detox basisch vegetarisch“
Detox basisch vegetarisch ist nicht nur eine Rezeptsammlung von über 100 vegetarischen, basischen Rezepten, die sich besonders gut zum Entschlacken und Entgiften eignen, es enthält auch vier unterschiedliche Ernährungsprogramme: vom schnellen Wochenend-Detox-Programm mit Säften, Smoothies und Suppen über ein 6-Tage-Schlankheitsprogramm bis zum proteinreichen Wochen-Power-Plan bei intensiver körperlicher Aktivität und einem 4-Wochen-Programm für eine dauerhafte Ernährungsumstellung.
All diesen Detox Programmen gemeinsam ist, dass sie helfen sollen bei Beschwerden wie Müdigkeit, Abgespanntheit und Kopfschmerzen, die die Folge von Stress und ungesunder Ernährung mit zu vielen stark verarbeiteten, zucker- und stärkelastigen Nahrungsmitteln sein können. Eine Erfahrung, die die Autorin selber vor einigen Jahren gemacht hat, und über die sie auch in dem einleitenden Kapitel berichtet.
Darüberhinaus erhält man in der Einleitung grundsätzliche Infos, was man bei der Umsetzung der Detox-Kuren beachten sollte und jede Menge Tipps, die vom Detox-Zeitplan bis hin zur Speziellen Ausrüstung reichen. Dem eigentlichen Rezeptteil sind außerdem zwei Doppelseiten Zutaten-Glossar vorangestellt.
Die Rezepte selber sind nach den vier Detox-Ernährungsprogrammen #feelgood, #slimdown, #highenergy und #lifechange eingeteilt, wobei es zur Orientierung zusätzlich eine nach Anlässen sortierte Rezeptübersicht und einen ausführlichen #Register gibt.
Und auch, was es beim jeweiligen Ernährungsprogramm zu beachten gilt, und wie der jeweilige Speiseplan aussieht, erfährt man in diesen vier Kapiteln. Dazu gibt es zu allen Rezepten sehr schön gestaltete Fotos von Lisa Linder. Gedacht sind die meisten Rezepte für 1-2 Personen. Sehr viele Rezepte sind außerdem vegan und glutenfrei, auch wenn sie nicht extra gekennzeichnet sind.
Rezepte, die ich ausprobiert habe
Eigentlich wollte ich direkt das vorgeschlagene #feelgood Programm absolvieren. Nachdem ich mir aber eine Übersicht gemacht habe, wieviele verschiedene Zutaten ich dafür benötigen würde, habe ich davon Abstand genommen. Denn der Gedanke, mir Früchte und Gemüse zu kaufen, von dem ich dann nur einen Teil benötigen würde, gefiel mir nicht. Also habe ich mir dann einfach einige Rezepte ausgesucht, die ich an beiden Tagen machen wollte. Ganz konsequent durchgezogen habe ich das dann aber doch nicht, da bei mir beruflich soviel dazwischen kam, dass ich doch etwas improvisiert habe. Aber auch so habe ich schon festgestellt, dass mir die Rezepte auf jeden Fall gut getan haben, auch wenn mich nicht alle überzeugen konnten.
Eigentlich mag ich Tomaten und Radieschen als Saft nicht besonders gerne. Aber in der Kombination mit Roter Bete, Karotten und Orange hat mir der Rote Saft sehr gut geschmeckt. Und dass es darüberhinaus eine Verwertungsidee für das zurückgebliebene Fruchtfleisch gibt, hat mir sehr gut gefallen.
Für den Grünen Starter-Saft benötigt man eigentlich Grünkohl. Da dieser aktuell aber keine Saison hat, habe ich ihn einfach weggelassen. Dem Geschmack hat es nicht geschadet. Mir hat das Ergebnis sehr gut geschmeckt, wobei es mich kaum an Gemüsesaft erinnert hat, obwohl hier Brokkoli, Gurke, Fenchel und Sellerie zu Saft verarbeitet wurden. Und auch hier habe ich aus den zurückgebliebenem Fruchtfleisch Rohkost-Cracker gemacht.
Die Idee aus den Überresten des Roten und des Grünen Starter-Safts Rohkost-Cracker zu machen, finde ich einfach klasse. Für die roten Cracker hatte ich mir allerdings weder süßes weißes Miso noch Rettichsprossen besorgt. Dafür war ich beim Ingwer etwas zu großzügig, was man leider auch geschmacklich gemerkt hat.
Die Blumenkohlsuppe hat mich persönlich nicht ganz überzeugt. Allerdings habe ich auch einen recht großen Blumenkohl zur Suppe verarbeitet und Sumach konnte ich hier vor Ort leider nicht auftreiben, sodass ich auf ihn verzichten musste.
Gut geschmeckt hat mir der Acai-Smoothie, auch wenn ich es eher als Smoothie-Bowl bezeichnen würde. Für dies Rezept habe ich mir sogar extra Acaipulver gegönnt, wobei ich mich bei der Dosierung allerdings an den Hinweis auf der Verpackung gehalten habe mit einem Teelöffel pro Tag, auch wenn im Rezept eine größere Menge verwendet wurde. Und auch ich habe mir fürs Foto die Freiheit erlaubt, den Smoothie zusätzlich mit Flocken zu garnieren. Laut Rezept sollte man für die Garnitur nur Blütenpollen oder rohe Kakaonibs verwenden, auf dem Rezeptfoto sind aber auch noch Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Flocken zu sehen, so dass ich vermute, dass sich die Foodstylistin/-fotografin auch nicht sklavisch ans Rezept gehalten hat. Bei der Menge in dem Schälchen auf dem Foto soll es sich übrigens um zwei Portionen handeln. So ein halbes Schälchen Smoothie Bowl wäre mir als Frühstück aber doch zu wenig.
Und auch bei den Süßkartoffelrösti mit Fenchelsamen kam mir die Portionsgröße etwas klein vor, vor allem, weil sie mir so gut geschmeckt haben. Beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall mehr Spinat zubereiten…. und vielleicht auch mehr Rösti.
Die Idee, eine Art Kichererbsen-Polenta („Kifu“) als Tofu Alternative zu nehmen, hat mich sofort neugierig gemacht. Allerdings hätte ich mir statt der Mengenangabe „ergibt 16 Scheiben“ eine Angabe zur Größe des verwendeten Backblechs gewünscht, um eine Idee zu bekommen, wie dick denn die flüssige Kichererbsenmasse ausgegossen werden sollte. Etwas verwirrend fand ich außerdem die Angaben zur benötigten Wassermenge. In der Zutatenliste wurde 1/4 Liter Wasser angegeben, laut Zubereitungsteil wurden zunächst 1 Liter Wasser und dann nochmal 440 ml Wasser benötigt. Ich habe mich dann an den Mengenangaben im Zubereitungsteil orientiert mit dem Ergebnis, dass mein „Kifu“ eher an Seidentofu erinnerte und beim Braten direkt auseinanderfiel. In der Kombination mit Quinoa, gebratenen Blumenkohl und Staudensellerie war es aber dann ganz ok.
Für die Fünfkorn-Eiweiß-Bällchen musste ich Quinoaflocken, Hanfsamen, Sonnenblumenkerne, Sesamsamen und Cashewbutter mit weiteren Zutaten vermischen. Die Quinoaflocken kann man auch durch Haferflocken ersetzen, was durchaus sinnvoll sein kann, da ich feststellen musste, dass Quinoaflocken nicht so einfach zu bekommen sind. Falls ich die Bällchen noch einmal mache, werde ich sicherlich die Kombination mit Datteln ausprobieren, denn mir persönlich schmeckten die Bällchen zu sehr nach Tahini. Die Cashwebutter habe ich übrigens für dies Rezept selbst gemacht. So brauchte ich mir, um das Rezept auszuprobieren, nicht gleich ein komplettes Glas zu kaufen.
Mein Fazit
Detox basisch vegetarisch bietet jede Menge kreative vegetarische Rezeptideen. Und obwohl mich nicht alle ausprobierten Rezepte überzeugen konnten, so will ich doch noch weitere Rezepte ausprobieren wie z. B. die Riesenchampignon-Burger oder die Vermicelli-Gemüse-Pfanne. Denn die Art und Weise wie Natasha Corrett die verschiedenen Grundzutaten kombiniert, gefällt mir.
Manche Rezepte werden mir sicherlich auch als Grundlage für eigene Variationen dienen, bei denen ich einfach auf einige der ausgefalleneren Zutaten verzichten werde. Ich probiere gerne Neues aus, wenn aber einige Zutaten nur bei 1-2 Rezepten zum Einsatz kommen, finde ich es etwas schade und würde sie deswegen nicht extra kaufen. Zudem koche ich am Liebsten mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln. Daher verwende ich auch nicht so gerne Pulver als Zutaten. Bei den Detox Programmen selber hätte ich mir noch zusätzliche Einkaufslisten gewünscht inklusive Alternativen zu saisonalen Zutaten wie Grünkohl.
Insgesamt bietet Detox basisch vegetarisch aber einen guten Einstieg in die Grundlagen basischer Ernährung mit dem Schwerpunkt auf eine entschlackende Wirkung. Dazu gibt es einen wunderschön bebilderten Blick über den klassischen kulinarischen Tellerrand mit vielen spannenden Rezeptkombinationen und unbekannten Zutaten. Die helle leichte und dennoch nicht zu verspielte Atmosphäre der Fotos gefällt mir dabei sehr gut. Nur sollte man bei manchen Rezepten etwas genauer hinschauen, und sich nicht zu sklavisch an die angegebenen Mengen halten.
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Detox basisch vegetarisch | AT Verlag | (D) 24,95 EUR | 256 Seiten | 104 vegetarische basische Rezepte zum Entschlacken und Entgiften | Ein schön gestaltetes Kochbuch mit Detox Infos und abwechslungsreichen Rezepten, für die gerne auch ungewöhnliche Zutaten verwendet werden.
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Vielen Dank auch an den AT Verlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat.
Ich bin ja gar kein Rezeptemensch, sondern gehe meist frei Schnauze. Aber nach jeder deiner Buchvorstellungen gerate ich in Versuchung mir doch ein neues Rezeptbuch zu gönnen (das meist nur also Inspriation dient und als Bilderbuch mißbraucht wird…).
Vielen Dank, das klingt mal wieder super interessant! Und da das Buch auch in englisch erhältlich ist, werde ich es sicher auch hier in Australien finden können! Wooohoo!
xxx Kati
PS: Natashas Blog scheint auch super spannend zu sein!
Das freut mich sehr, liebe Kati, dass ich dich mit meinen Buchvorstellungen inspieren kann :)
Und ich drücke dir die Daumen, dass du in Australien fündig wirst.
LG Eva xx
Gefunden! :) Danke nochmal!