Buchrezension | KRAUTKOPF – vegetarisch kochen und genießen

Der vegetarische Foodblog KRAUTKOPF der beiden Fotografen Susann Probst und Yannic Schon gehört bereits seit längerem zu meinen…

Der vegetarische Foodblog KRAUTKOPF der beiden Fotografen Susann Probst und Yannic Schon gehört bereits seit längerem zu meinen Lieblingsblogs. Aufmerksam wurde ich auf ihn durch die Beiträge der beiden auf dem Fotografie Magazin kwerfeldein. Und seit dem verfolge ich regelmäßig, was die beiden wieder an neuen Rezepten kreiert haben, wobei mich sowohl die Rezeptideen als auch die Fotos immer wieder begeistern. Manches, wie z. B. die Mungobohnen-Pfannkuchen oder die Mediterrane Tarte mit Polentaboden habe ich auch schon erfolgreich ausprobiert. Inzwischen haben die beiden auch ihr erstes eigenes Kochbuch herausgebracht. Erschienen ist es im Hölker Verlag und heißt, passend zum Blog KRAUTKOPF – vegetarisch kochen und genießen.

Krautkopf Kochbuch | Inhaltsverzeichnis

Zum Buch

Auf 240 Seiten finden sich hier nicht nur fast 70 saisonale Rezepte, sondern Susann und Yannic geben in einem Einstiegskapitel (Unsere Küche) auch Einblicke in ihre Kochphilosophie. Und diese Kochphilosophie finde ich sehr sympathisch. Denn die beiden versuchen, sich so vollwertig, ausgewogen und abwechslungsreich wie möglich zu ernähren, ohne dabei den Genuss aus den Augen zu verlieren. Essen soll nicht nur sättigen, sondern vor allem guttun und glücklich machen. Auch auf welche Zutaten die beiden für ihre Rezepte zurückgreifen und was ihnen dabei besonders wichtig ist, beschreiben die beiden in diesem Kapitel auf eine sehr sympathische und entspannte Art und Weise.

Krautkopf Kochbuch | Buchreview auf Food Vegetarisch

Was allen Rezepten im Buch gemeinsam ist, ist, dass sie vegetarisch sind, sich aber auch einfach veganisieren ließen. Außerdem sind alle Rezepte mit kleinen Symbolen versehen, die auf den ersten Blick zeigen, ob ein Rezept bereits vegan, glutenfrei und/oder laktosefrei ist. Aufgeteilt sind die Rezepte auf insgesamt 5 Kapitel: Frühling, Sommer, Herbst, Winter und Grundrezepte. Dazu gibt es sehr viele Fotos, und zwar nicht nur Rezeptbilder, sondern auch sehr schön gestaltete Stimmungsbilder, die mir selber sehr gut gefallen.

Krautkopf Kochbuch | Buchreview auf Food Vegetarisch

Auch einige Rezepte vom Blog haben es in das Buch geschafft. Aber geprägt ist es vor allem von vielen neuen Kreationen, die auch für eingefleischte KRAUTKOPF Leser neu sein dürften.

Rezepte, die ich ausprobiert habe

Auch diesmal habe ich wieder verschiedene Rezepte ausprobiert, wobei ich auch gleich die Aufforderung der beiden Autoren, die Rezepte als Inspiration zu sehen, aufgegriffen und etwas für mich angepasst habe, indem ich bei einigen Rezepten den Reissirup bzw. den Kokosblütensirup durch Honig ersetzt habe. Seit ich diesen Artikel gelesen habe, versuche ich nämlich nur noch mit Honig, Früchten und Trockenfrüchten zu süßen. Doch auch mit dieser kleinen Abwandlung war ich vom Geschmack des Tomaten-Melonen-Salats, der sich zudem sehr einfach zubereiten ließ, sehr begeistert. Die Aromen der einzelnen Zutaten passen einfach prima zusammen.

Tomaten-Melonen-Salat (S. 98)
Tomaten-Melonen-Salat (S. 98)

Eine regelrechte geschmackliche Offenbahrung waren für mich die Möhren-Tagliatelle in Mohn-Balsamico-Sauce, wobei ich hier aber auch feststellte, dass Geschmäcker doch sehr unterschiedlich sein können. Denn der Liebste konnte mit dem Gericht nicht viel anfangen, da getrocknete Feigen einfach nichts für ihn sind. Für mich hatte das den Vorteil, dass auch eine zweite Portion für mich übrig blieb. Aber gerade, dass Gerichte auch polarisieren können, finde ich gut, denn da weiß man, dass man es nicht mit kulinarischer Belanglosigkeit zu tun hat.

Möhren-Tagliatelle in Mohn-Balsamico-Sauce (S. 164)
Möhren-Tagliatelle in Mohn-Balsamico-Sauce (S. 164)

Einig waren wir uns dann wieder bei der Frischen Polenta mit gegrilltem Gemüsechili. Ich hatte bislang noch nie Polenta aus frischen Maiskolben gemacht. Von dem Ergebnis war ich dann völlig begeistert, so dass ich jedem nur empfehlen kann, es auch mal auszuprobieren.

Frische Polenta mit gegrilltem Gemüsechili (S. 86)
Frische Polenta mit gegrilltem Gemüsechili (S. 86)

Und auch die Gefüllten Auberginen haben uns sehr überzeugt. Sie brauchten zwar ihre Zeit bei der Zubereitung, das Ergebnis war dafür aber auch sehr köstlich. Und ausgeschaut hat es auch fast wie im Buch.

Gefüllte Auberginen (S. 171)
Gefüllte Auberginen (S. 171)

Mein Fazit

Ist es noch ein Kochbuch oder schon ein Bildband mit Rezepten zum Thema „Essen und Genießen mit Freunden“? – Diese Frage kann einem schon beim Blättern durch das Buch durch den Kopf gehen. Denn es ist vor allem durch viele sehr ansprechende Fotos und eine eher minimalistische, aber sehr ästhetische Gestaltung geprägt.

Krautkopf Kochbuch | Buchreview auf Food Vegetarisch

Insgesamt gefällt mir diese Art der Gestaltung sehr gut. Nur das Inhaltsverzeichnis hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht. Ich bin allerdings auch jemand, die bei Kochbüchern gerne in den Inhaltsverzeichnissen stöbert, um sich für die nächsten Kochprojekte inspirieren zu lassen. Und mir läuft oft schon allein beim Lesen von Rezept-Titeln das Wasser im Munde zusammen.

Aber so habe ich mir nun einige der Rezepte, die ich noch ausprobieren will, erst mal mit Klebelesezeichen markiert. Es sind vor allem die Rezepte mit den alten klassischen Gemüsesorten wie Schwarzwurzeln, Topinambur oder Knollensellerie, die noch auf meiner To-Cook Liste stehen. Denn diese Gemüsesorten finden sich in den Wintermonaten auch regelmäßig in unserer Gemüsekiste, die Anzahl an vegetarischen Rezepten damit in meinen bisherigen Kochbüchern ist allerdings noch sehr übersichtlich. Was mit hier außerdem an den KRAUTKOPF-Rezepten besonders gut gefällt ist, dass Susann und Yannic saisonale und regionale Gemüsesorten mit internationalen Aromen kombinieren. So bin ich z. B. schon jetzt sehr neugierig auf das Fruchtige Schwarzwurzel-Curry und den Topinambur-Hummus auf Rotkohlbällchen.

Krautkopf Kochbuch | Buchreview auf Food Vegetarisch

Wer also selber gerne saisonal regional kocht, gerne neue Aromen aus aller Welt entdeckt und auch gerne Zeit in der Küche verbringt, sollte sich dies Buch unbedingt genauer anschauen. Für meine Kochbuch-Sammlung ist KRAUTKOPF – Vegetarisch kochen und genießen auf jeden Fall eine Bereicherung, da ich hier bereits einige für mich neue Rezepte entdecken konnte.

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KRAUTKOPF – Vegetarisch kochen und genießen | Hölker Verlag | 29,95 EUR | 240 Seiten | 65 vegetarische Rezepte | Ein Buch vor allem für Ästheten, die die Küche als Ort genüsslicher Kreativität betrachten und die eine Leidenschaft für regionales saisonales Essen mit internationalen Aromen besitzen.
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Vielen Dank auch an den Hölker Verlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat.

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4 Kommentare

  1. Liebe Eva, hab vielen Dank für diese tolle Rezension! Wir wünschen dir ganz viel Spaß mit unserem Buch und vor allem viele leckere Stunden. Herzliche Grüße, Susann

    1. Liebe Susann,
      die leckeren Stunden werde ich sicherlich noch haben, da es einfach noch zu viele lecker klingende Rezepte in eurem Buch zu entdecken gibt. Und es freut mich, dass euch die Rezension gefällt!
      LG Eva

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