30 Minuten Gemüseküche – vegetarisch, saisonal, bio
Ich liebe Gemüsegerichte und auch wenn ich gerne koche, so möchte ich doch keine gefühlte Ewigkeit mit der…
Ich liebe Gemüsegerichte und auch wenn ich gerne koche, so möchte ich doch keine gefühlte Ewigkeit mit der Zubereitung verbringen. Entsprechend hellhörig wurde ich, als ich das erste Mal von der 30 Minuten Gemüseküche (Amazon*) hörte. Dies Kochbuch ist Anfang des Jahres im Brandstätter Verlag erschienen und enthält ausschließlich Rezepte, die in höchstens 30 Minuten auf dem Tisch stehen. Ursprünglich stammen diese Rezepte aus den bisher erschienen Bänden der von Katharina Seiser gegründeten Vegetarisch Reihe. Bei dieser Reihe ist jeder Band einem bestimmten Land gewidmet, aus dem dann traditionelle vegetarische Rezepte für jeden Tag vorgestellt werden. Den Band Türkei Vegetarisch habe ich übrigens auch schon hier auf dem Blog vorgestellt.
Einblicke in die „30 Minuten Gemüseküche“
Zum Buch „30 Minuten Gemüseküche“
Die 30 Minuten Gemüseküche ist inzwischen das vierte Kochbuch, das ich von Katharina Seiser besitze und auch hier gefällt mir wieder der praktische Aufbau des Buchs. Zunächst erfährt man von der Herausgebern, zu denen neben Katharina Seiser diesmal noch Ekkehard Lughofer und Gerhard Zoubek gehören, ein wenig mehr über die Idee hinter dem Buch, wobei dies kurz und knackig gehalten ist, was auch für das einleitende Kapitel über den Anbau von Bio-Gemüse gilt. Hier gibt es zudem einige Adressen von Bio-Kisten Anbietern in Deutschland und Österreich.
Und dann geht es auch schon mit der Praxis los. In einer Gemüsekunde von A bis Z werden sämtliche im Buch vorkommenden Gemüsesorten beschrieben und man erfährt, wie man diese vorbereitet, und was später bei der Zubereitung zu beachten ist. Und auch die Tipps zur richtigen Lagerung von Gemüse fehlen nicht, bevor dann der Rezeptteil beginnt.
Die Rezepte selber sind alphabetisch nach den in den Rezepten verwendeten wichtigsten Gemüsesorten sortiert. Zudem sind die Rezepte zusätztlich im abschließenden Register nach ihren Hauptzutaten geordnet und auch ein Rezepte-Saisonkalender fehlt nicht, bei dem die Rezepte nach den Jahreszeiten sortiert sind.
Allen Rezepten gemeinsam ist, dass sie vegetarisch sind und, sofern nicht anders angegeben, für 4 Portionen berechnet sind. Außerdem sind die Zutaten gekennzeichnet, die im ergänzenden Glossar erläutert werden und die, die zum Vollenden der Speisen gedacht sind. In dem Buch finden sich sowohl Rezepte mit Fotos als auch welche ohne, wobei die Mehrzahl bebildert ist und man erfährt auch im Untertitel, aus welchem der Vegetarisch Bände das jeweilige Rezept stammt.
Rezepte, die ich ausprobiert habe
Bei den Rezepten, die ich ausprobieren wollte, war eigentlich mein Plan, mich komplett auf den jeweiligen Inhalt unserer Bio-Gemüsekiste, die wir nun schon seit 3 Jahren beziehen, zu konzentrieren. Das hat aber nur bedingt geklappt, da z. B. bei den Rezepten mit Champignons und Chicorée noch weitere Gemüsesorten nötig gewesen wären, die in meiner Test-Woche dann nicht in unserer Kiste waren. Von daher habe ich dann einfach noch einige Rezepte ausprobiert, die mich, unabhängig von der verwendeten Gemüsesorten, besonders neugierig gemacht haben.
Das Rezept nennt sich zwar Geschmorter Lauch im Gemüsesaft mit Perlweizen, in dem Fall habe ich aber gleich beide vorgeschlagenen Rezeptvarianten ausprobiert und den Lauch durch Topinamburen und den Perlweizen durch Dinkel-Reis ersetzt. Und da ich neben Gemüse auch ein Faible für die verschiedenen Körnersorten habe, war diese Kombination aus Gemüse und Korn dann auch genau nach meinem Geschmack.
Hauptdarsteller bei dem aus der USA stammenden Rezept für das Denver-Omelett sind Paprika und Eier. Die Zubereitung ging schnell und einfach von der Hand, auch wenn bei mir das Umklappen des Omeletts nicht so schön geklappt hat, wie ich eigentlich gehofft hatte. Aber mit ein wenig mehr Praxis wird das bestimmt auch besser, denn auch geschmacklich hat das Omelett überzeugt, sodass ich mich direkt gefragt habe, warum ich nicht öfters Omelett mache.
Auch beim Geschmorten Paprikagemüse habe ich direkt eine der Rezeptvarianten ausprobiert und diese mit Sahne zubereitet und zusammen mit meiner Lieblingspasta (Dinkelvollkorn-Rigatoni) serviert. Von dem Ergebnis waren nicht nur der Liebste und ich völlig begeistert sondern auch die Nachbarin erkundigte sich später noch interessiert, was denn für den köstlichen Geruch bei uns verantwortlich gewesen sei. Von den ausprobierten Rezepten war dies dann auch mein klarer Favorit.
Sellerie ist so ein Gemüse, das auf meiner Liste der unterschätzten Gemüse ganz oben steht. Und dabei lassen sich mit Sellerie viele leckere Gerichte zubereiten. Auch in der 30 Minuten Gemüseküche finden sich einige Beispiele dafür. Seien es die Gebackenen Sellerieschnitzel , die Selleriesuppe mit Staudensellerie oder der Gekochte Selleriesalat, den ich ausprobiert habe und der ein wunderbares Beispiel dafür ist, wie köstlich einfache Rezepte sein können, wenn man die passenden Zutaten, wie in diesem Fall Walnussöl, verwendet.
Mein Fazit
Vom Konzept her hat mich die 30 Minuten Gemüseküche komplett überzeugt.Vor allem der Nachschlageteil mit den praktischen Infos zu den einzelnen Gemüsesorten ist genau nach meinem Geschmack. Und auch optisch kommt das Buch sehr schön daher. Abgerundete Ecken und der für den Umschlag verwendete Karton erinnern an eine, wenn auch sehr edle, Küchenkladde und laden direkt zum Blättern ein.
Allerdings wirkt auf mich die Gewichtung bei den Gemüsesorten etwas unausgewogen. Ich hätte mir für einige Gemüsesorten (z. B. Fenchel, Chicorée oder Rosenkohl) mehr Rezeptauswahl gewünscht, während ich bei anderen Gemüsesorten (z. B. Kartoffeln, Paprika oder Spargel) das Rezeptangebot fast schon als überreichlich empfand. Die Rezepte selber sind sehr straight forward und kommen ohne viel Schi Schi aus, sodass sie prima geeignet sind für Kandidaten, die beim Essen nicht zwingend mit ungewöhnlicheren Geschmackskombinationen experimentieren wollen, sondern lieber das genießen, was ihnen vertraut ist.
Dass es sich um traditionelle Rezepte handelt, merkt man übrigens auch daran, dass bei vielen Rezepten Eier und Milchprodukte wie Sahne, Milch oder Joghurt verwendet werden, sodass das Buch für Veganer eher bedingt geeignet sind. Auf eine Kennzeichnung von veganen, glutenfreien und laktosefreien Rezepten ist in dem Fall auch komplett verzichtet worden. Für Leute, die sich vollwertig ernähren, ist die 30 Minuten Gemüseküche aber durchaus geeignet. Zwar wird bei einigen Rezepten Zucker verwendet. Dieser lässt sich allerdings bei den meisten Rezepten sehr einfach ersetzen.
Wer noch auf der Suche nach einer klassischen vegetarischen Rezeptsammlung ist und gerne Gemüse isst, sollte sich die 30 Minuten Gemüseküche auf jeden Fall genauer anschauen, denn hier erwartet einen eine schöne Zusammenstellung von klassischen vegetarischen Rezepten aus Deutschland, Italien, Österreich, der Türkei und den USA. Und der nicht zu vergessene Pluspunkt ist, eine durchschnittlich geübte Köchin oder Koch sollte die Rezepte in maximal 30 Minuten zubereiten können.
30 Minuten Gemüseküche | Brandstätter Verlag | (D) 24,90 EUR | 176 Seiten | Über 80 vegetarische Gemüsegerichte aus 5 verschiedenen Ländern | Eine Sammlung von klassischen traditionellen Gemüsegerichten, ergänzt durch praktische Tipps zum Umgang mit den verschiedenen Gemüsesorten.
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Vielen Dank an den Brandstätter Verlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat.
Hallo Eva,
danke für die Rezension. Genau nach so einem Kochbuch suche ich schon eine Weile. :-)
Ich habs mir jetzt bestellt, mal schauen was ich da so zaubern kann.
MfG
Hallo Klaus,
das freut mich.
VG Eva