Buchrezension | LEON Fast Food. Vegetarisch von J. Baxter und H. Dimbleby
Juli 2004: In Londons Carnaby Street wird das erste LEON Restaurant eröffnet, um dem altbekannten Fastfood ein neues…
Juli 2004: In Londons Carnaby Street wird das erste LEON Restaurant eröffnet, um dem altbekannten Fastfood ein neues Gesicht zu geben. Dort wird seitdem einfach, schnell, lecker und gesund gekocht. Das Konzept kam so gut an, dass es bereits nach sechs Monaten die erste Auszeichnung gab und weitere LEON Filialen eröffnet wurden.
Inzwischen gibt es LEON aber nicht nur als Restaurantkette, sondern es gibt auch eine Kochbuchreihe mit dem Titel LEON, die von den Restaurantgründern herausgegeben wird. Auch diese Reihe ist bereits ausgezeichnet worden. Kürzlich ist nun in Deutschland der vierte Band mit dem Titel LEON Fast Food. Vegetarisch* erschienen. Und in den habe ich mich gleich beim ersten Durchblättern verliebt.
Allein durch die liebevolle Gestaltung wird jede Seite zu einem optischen Hingucker. Mal gibt es ganz viel zu entdecken, mal ist es eine gelungene Großaufnahme. Aufgeteilt ist das Buch in zwei Teile. „Der erste Part – die Hauptdarsteller – ist eine Sammlung von Gerichten, die alleine eine eigene Mahlzeit bilden. Der zweite Teil – die Nebendarsteller – ist voll von Beilagen und kleineren Genüssen: Dinge, die zusammen eine vollwertige Mahlzeit ergeben oder (pst!) auch gut ein Fleischgericht begleiten könnten.“
Aber nicht nur die beiden Rezept-Teile sind bei LEON Fast Food. Vegetarisch lesenswert. Für die Einleitung gilt Gleiches. Bereits das erste Kapitel Vom Garten auf den Tisch hat mich dazu inspiriert, dass ich dies Jahr mal wieder mit einer kleinen Kräuterzucht für den Balkon begonnen habe. Und auch die nächsten Kapitel Janes Vorratsschrank, Glückliche Familien, Tipps & Techniken, Häufige Fehler & kulinarische Erste Hilfe und Die Verwendung von Resten habe ich verschlungen. Bei den Glücklichen Familien handelt es sich übrigens um einen einfachen Führer durch die verschiedenen Gemüsefamilien. Denn viele Rezepte in dem Buch funktionieren ebenso gut, wenn man die Hauptzutat durch etwas Ähnliches ersetzt, was gerade verfügbar ist.
Vor diesem Hintergrund sind es dann auch noch deutlich mehr Markierungsfähnchen geworden, mit denen ich die verschiedenen Rezepte, die ich besonders gerne ausprobieren möchte, gekennzeichnet habe. Und die Rezepte sind wirklich sehr verschieden. Es finden sich in dem Buch typisch britische Rezepte wie Leons Baked Beans oder mein geliebter Sticky Toffee Pudding, der hier den Titel Joyce‘ klebriger Toffee-Pudding trägt, die ich bei meinem Faible für alles Britische auf jeden Fall beide noch ausprobieren will.
Aber es finden sich auch jede Menge Rezepte, die aus anderen Teilen der Welt inspiriert sind, wobei die Rezepte selbst absichtlich einfach gehalten und die Zutaten so gewählt sind, dass diese auch leicht erhältlich sind. Man kann sie auf dem Wochenmarkt finden, in der Gemüsekiste, im Supermarkt um die Ecke oder auch im eigenen Schrebergarten oder auf dem Balkon.
Sehr sympathisch finde ich auch, was die Autoren Jane Baxter und Henry Dimbleby selber schreiben zu einem ihrer Ziele. Hierzu heißt es: „Wie das bei allen Leon-Büchern so ist, geht es nicht darum, ewig in der Küche zu stehen, sondern darum, Familie und Freunde bei einer einfachen und köstlichen, glücklich-machenden Mahlzeit um den Tisch zu versammeln.“
Und selbst daran, dass man seine Einmachgläser, Dosen, Saatgut-Schildchen vielleicht besonders hübsch beschriften will, haben die Macher gedacht und eine Seite nur mit LEON Stickern gestaltet.
Dass viele der Rezepte auch wirklich leicht nachzukochen sind und mir sehr gut schmecken, habe ich bereits dreimal ausprobieren können. Wer mir auf Instagram folgt, hat sich dort auch schon ein Bild machen können, wie die Rote-Bete-Rösti mit Halloumi & Spinat, die Spinat-Sesam-Bällchen und das Zucchini-Tomaten-Gratin geworden sind. Das Rezept für die Spinat-Sesam-Bällchen findet ihr inzwischen übrigens auch schon hier auf dem Blog.
Und ich freue mich auch schon darauf, euch in den nächsten Wochen noch weitere Rezepte aus dem Buch vorstellen zu können. Bei über 150 Rezepten auf 304 Seiten gibt es hier auf jeden Fall reichlich Auswahl (nicht mitgerechnet all die Variationen, die sich durch die Tipps ergeben, die sich bei vielen der Rezepte finden plus der Abwandlungen, wenn man die Hauptzutaten ersetzt wie im Kapitel Glückliche Familien beschrieben).
Und ein Ziel für meinen nächsten London-Besuch steht nun auch fest. Denn nachdem LEON Fast Food. Vegetarisch mich in Buchform so begeistert hat, will ich mir nun unbedingt auch mindestens eine der LEON Filialen anschauen. Doch bis dahin wird erst mal munter weiter ausprobiert, gekocht und geschmökert.
Habt einen schönen Start ins Wochenende!
Eva
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Vielen Dank an den DuMont Buchverlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung bleibt davon allerdings, wie immer, unberührt.
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