Unsere ersten Gemüsebeete
Noch nicht einmal ein Jahr stehen jetzt unsere Gemüsebeete, und nun sind sie teilweise sogar schon wieder bepflanzt,…
Noch nicht einmal ein Jahr stehen jetzt unsere Gemüsebeete, und nun sind sie teilweise sogar schon wieder bepflanzt, was so gar nicht geplant war. Aber nachdem Kohlrabi und Erdbeerspinat, die ich im vorigen Jahr einfach etwas zu spät ausgesät hatte, die Wintersaison im Freien überstanden haben, durften sie dies Jahr als Erstes in die Beete einziehen. Damit habe ich dann auch die Gartensaison für mich als eröffnet erklärt.
Gemüsebeete nach dem Quick and Dirty Prinzip
Da weder der Liebste noch ich bisher ausgiebig Erfahrung in Sachen Gemüseanbau vorweisen konnten, war klar, dass wir einfach irgendwie erstmal anfangen würden, um zu schauen, wieviel Spaß uns denn die ganze Sache machen würde. Deshalb haben wir uns für drei sehr einfache Rahmenbeete im Format 1 x 2 m entschieden, für die wir uns die Bretter passend im Baumarkt haben zuschneiden lassen. Bevor wir die Beete aufgestellt haben, mussten wir allerdings noch den Boden vom Giersch befreien, der sich dort in den letzten Jahren sehr heimisch gefühlt hatte. Und da uns klar war, dass wir sicherlich nicht alle Wurzeln aus dem Boden rausgefischt hatten, kam zunächst Teichfolie in die Beete, in die wir Schlitze geschnitten haben, damit sich in den Beeten kein Wasser stauen würde. Und was die Anordnung der Beete betraf, so war unser Hintergedanke, dass man den Raum zwischen den Beeten zukünftig auch gut für eine kleine Sitzgelegenheit nutzen könnte. Ein Projekt, das wir dies Jahr angehen wollen.
Befüllt haben wir die Beete nach dem gleichen Prinzip, wie man auch klassische Hochbeete befüllt. Eine gute Beschreibung findet sich z. B. hier bei Osmers Garten. Bei uns waren die Schichten nur etwas dünner.
- Schicht: Grobes Material, wie Äste, Zweige vom Frühjahrs- bzw. Herbstschnitt der Bäume oder grobes Häckselgut, als Drainageschicht und für die Durchlüftung des Hochbeets
- Schicht: Rasensoden
- Schicht: Häckselgut, grobe Pflanzenreste und halbreifer Kompost
- Schicht: Feiner Kompost- oder torffreie Gartenerde
Auf dem Foto könnt ihr auch unser erstes Bewässerungssystem sehen, das man sicherlich auch als Quick and Dirty bezeichnen kann, uns aber bereits sehr gute Dienste im letzten Jahr geleistet hat. Da war dann auch das schlechte Gewissen noch etwas überschaubar, wenn dann die Nachbarn zum Gießen ran mussten, da sie einfach nur den Wasserhahn aufdrehen mussten.
Was wir in unserem ersten Jahr angebaut haben
Als Nutzgartenanfänger haben wir mit klassischem Anfängergemüse gestartet. Dies waren Radieschen, Pflücksalat, Mangold, Buschbohnen, Zuckererbsen, Zucchini und dazu Ringelblumen. Somit hatten wir eine bunte Mischung, die ganz nach unserem Geschmack war. Denn das wusste ich bereits, um beim Gemüsegärtnern erfolgreich zu sein, sollte man auf jeden Fall das Anbauen, was man selber auch wirklich gerne mag. Ergänzt haben wir das Sortiment noch mit Eiszapfen Radieschen, Wilde Rauke und Puffbohnen. Für die nötige Theorie bei der Planung, welche Sorten in welche Beete sollten, sorgte dann noch Swetlana mit ihrem Blog Osmers Garten. Besonders empfehlen kann ich ihren Beitrag zu Fruchtfolge, Fruchtwechseln und Mischkultur und ihre Mischkulturtabelle.
Der so erstellte Anbauplan hat sich auch als gute Basis herausgestellt. Denn im Laufe des Jahres konnten wir trotz der eher kleinen Beete reichlich ernten. Ausgesät haben wir im letzten Jahr übrigens alles direkt an Ort und Stelle. Allerdings hatte ich teilweise so dicht und reichlich gesät, dass ich die ursprünglichen Reihen stark ausdünnen und zusätzlich Zwischenreihen anlegen musste mit dem Ergebnis, dass dann meistens etwas zu viel gleichzeitig reif wurde. Beim Mangold reichten die zuviel ausgesäten Pflanzen sogar noch für zwei zusätzliche Reihen in dem Bereich zwischen den Beeten, wo wir eigentlich eine Sitzgelegenheit einrichten wollten. Und auch bei den Zucchini habe ich vorsichtshalber noch eine dritte Pflanze neben die Beete gepflanzt, weil ich dachte, sicher ist sicher…. und somit gab es also auch bei uns eine Zucchini- und Mangoldschwemme.
Gerne hätte ich im vorigen Herbst auch noch einige Gemüsesorten als Nachkultur gesät, als wieder Platz in den Beeten war. Das hat aber so gar nicht geklappt. Irgendwie waren die Beikräuter deutlich schneller als die Sämlinge, die ich dann vermutlich gleich mit ausgezupft hatte. Daher hatte ich Kohlrabi und Erdbeerspinat noch einmal separat in Töpfe ausgesät. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit stellten beide aber sehr bald ihr Wachstum ein. Es hat aber geklappt, dass die kleinen Spinatpflanzen den Winter in ihrem Topf an der Hauswand überstanden haben. Und die Kohlrabipflanzen hatte ich in einer freien Ecke im Garten gepflanzt. Inzwischen haben beide bereits ihren Weg in die Gemüsebeete gefunden.
Die Beete selber hatte ich auf verschiedene Arten winterfest gemacht. In das Beet, das als erstes leer wurde, hatte ich Gründünger gesät, die anderen beiden Beete hatte ich dann mit Laub und diversem Material vom Herbstschnitt abgedeckt. Außerdem hatte ich vor dem ersten Frost noch die Fläche zwischen den Beeten, die inzwischen sehr zugewachsen war, umgegraben. Denn den Plan, hier zu pflastern und eine Sitzgelegenheit anzulegen, verfolgen wir dies Jahr auf ein Neues.
Ausblick auf das neue Gartenjahr
Auch wenn wir im vorigen Jahr über unsere Ernte nicht klagen konnten, so haben wir doch Gemüse für Grüne Smoothies vermisst. Deshalb haben wir das Sortiment vom Vorjahr noch mit Beten, Möhren und Kohlrabi ergänzt, da sich hier das Blattgrün prima für Smoothies eignet. Und auch Frühlingszwiebeln sollen diesmal mit ins Beet, da ich sie eigentlich immer gebrauchen kann. Die grundsätzliche Verteilung in den einzelnen Beeten ist so geblieben wie im Vorjahr, nur die Beete selber haben gewechselt, damit nicht jedes Jahr das Gleiche am gleichen Platz angebaut wird. Wo im vorigen Jahr Radieschen, Mangold und Salat wuchsen, sollen dies Jahr z. B. die Zucchini ihren Platz finden.
Anders als im vorigen Jahr bin ich diesmal auch dabei, mehr Pflanzen bereits im Haus vorzuziehen. Ich hoffe, dass ich so nicht in die gleiche Herausforderung gerate wie bei der Aussaat meiner Nachkultur, als es darum ging, Gemüsesämlinge von sehr schnell wachsendem Beikraut zu unterscheiden. Um den Überblick zu behalten, was ich wann am besten vorziehen, auspflanzen oder direkt säen kann, habe ich mir inzwischen sogar eine Excelliste angelegt. In die habe ich auch notiert, wie viele Pflanzen pro Sorte ich überhaupt unterbringen will. Glücklicherweise hat sich meine Kollegin schon bereit erklärt, mir bei Bedarf auch Pflanzen abzunehmen, falls ich doch wieder zu reichlich ausgesät haben sollte. Mein Plan ist aber tatsächlich, weniger auf einmal auszusäen und dafür lieber zeitversetzter.
Mal schauen, wie das so läuft. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten. Und wie läuft es bei euch bislang so?