Vor einigen Jahren dachte ich ja noch, dass ich einen Hochleistungsmixer nie brauchen würde. Doch dann fing ich an, regelmäßig grüne Smoothies zu mixen. Dabei wurde ich immer experimentierfreudiger mit dem Ergebnis, dass die zu mixenden Zutaten eine immer größere Herausforderung für meinen Personal Blender darstellte. Schließlich zog doch ein Hochleistungsmixer bei uns ein, den ich inzwischen nicht mehr missen möchte. Denn ich nutze ihn nicht mehr nur für meine Smoothies, sondern auch sehr gerne, um rohköstliche Leckereien wie Eis, Konfekt oder Torten zuzubereiten, bei denen oft Datteln zusammen mit Nüssen gemixt werden – etwas das meinen kleinen Mixer doch schnell an seine Leistungsgrenze gebracht hätte. Aber mit so einem Hochleistungsmixer kann man natürlich noch ganz andere Rezepte realisieren. Beim TRIAS-Verlag ist im vorigen Jahr passend dazu das Buch »Mix it« – 120 vegane Rezepte aus dem Mixer erschienen. Lena Suhr, die sich selber als “Blendaholic” bezeichnet, ist seit 2011 unter dem Namen A Very Vegan Life im Internet zu finden.
Zum Buch
In »Mix it« stellt Lena Suhr auf 130 Seiten nicht nur 120 vegane Rezepte aus dem Mixer vor, sie beschreibt auch, wie sie zu ihrem ersten Hochleistungsmixer kam und was sich seit dem für sie geändert hat.
Aber auch konkrete Tipps zum geeigneten Mixer und den richtigen Zutaten gibt es, und zwar gleich zu Beginn in dem Kapitel Der Mixer in der Küche. Hier erfährt man u. a., was beim Kauf eines Hochleistungsmixer zu beachten ist, aber auch, dass sich in dem Buch viele Rezepte finden, die sich mit einem herkömmlichen Standmixer oder sogar mit einem Stabmixer realisieren lassen. Die notwendigen Hintergrundinfos, wie man in dem Fall die Zubereitung gegebenenfalls abwandeln sollte, um nicht an die Leistungsgrenze seines Gerätes zu stoßen oder gar für irreparable Schäden zu sorgen, gibt es dazu natürlich auch. Auch eine Kleine Zutatenkunde hält dieses Kapitel für seine Leser bereit. In dieser beschreibt die Autorin, was ihr bei den von ihr verwendeten Zutaten besonders wichtig ist. Und auch einige der von ihr verwendeten Superfoods stellt sie kurz vor.
Die Rezepte selber sind unterteilt in die Kapitel Smoothies, Säfte & Shots, Milchalternativen & Getränke, Aufstriche & Pestos, Suppen, Salate & Dressings, Süßes und Dies & Das. Im Kapitel Dies & Das findet man dabei nicht nur Rezepte für die unterschiedlichsten Anlässe, wie z. B. Schoko-Overnight-Oats, Quinoa-Tortillas mit Hummus oder Blumenkohl-Steaks mit Chimichurri-Pesto, sondern zum Abschluss auch ein Rezept für Hundekekse mit Banane.
Dazu gibt es zu einigen ausgewählten Rezepten sehr schön gestaltete Fotos von Stefanie Bütow (Fotografie) und Indra Ohlemutz (Foodstyling).
Gedacht sind die meisten Rezepte für 2 Personen. Viele Rezepte sind außerdem nicht nur vegan, sondern auch glutenfrei. Und auch rohköstliche Rezepte finden sich in dem Buch.
Rezepte, die ich ausprobiert habe
Ausprobiert habe ich diesmal sehr unterschiedliche Rezepte, bei denen ich teilweise auch überrascht war, wie gut sie sich mit einem Hochleistungsmixer zubereiten ließen. Den Anfang machte dabei aber ein klassisches Smoothie Rezept für einen Grünen Haferflocken-Smoothie. Allerdings wurde bei mir der Smoothie zunächst viel zu dickflüssig, was aber vielleicht daran lag, dass meine Milchalternative zu sämig war. Beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich sogar die Milchalternative durch Wasser ersetzen, da ich beim Smoothie doch eher eine Puristin bin. Die Kombination aus Grünkohl mit Haferflocken und Früchten war aber an sich sehr nach meinem Geschmack.

Grünkohl war dann auch die Basis für das Grünkohl-Pesto mit Haselnüssen, das ich als Nächstes ausgetestet habe. Das hat mich persönlich geschmacklich aber nicht ganz überzeugt. Mir war der Anteil des Grünkohls etwas zu hoch und ich habe auch Zutaten wie Knoblauch, Salz und Pfeffer vermisst. Mit viel Parmesan, auch wenn damit das Rezept natürlich nicht mehr vegan ist, hat mir das Pesto dann aber auch zu meiner geliebten Pasta gut geschmeckt.

Ein richtiges Aha-Erlebnis war dafür die Zubereitung der Kokosnusscremesuppe mit Blattspinat. Die Möglichkeit, eine warme Suppe mit einem Hochleistungsmixer zubereiten zu können, hatte ich bis dato noch nicht in Erwägung gezogen. Aber dass das tatsächlich geht, weiß ich nun dank dieses Rezeptes. Und es ging sogar hervorragend und geschmacklich gefiel mir das Ergebnis sehr. Wobei mich in diesem Fall auch die grassgrüne Farbe der Suppe sehr begeistert hat.

Ebenfalls sehr köstlich waren die Energy-Bites mit Matcha. Gerade für solche rohköstliche Leckereien ist so ein Hochleistungsmixer einfach klasse, weil man hier nicht so viel Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit seines Gerätes nehmen muss.

Und auch der Quinoa-Frühstückspudding gefiel mir sehr gut, wobei dies ein Rezept ist, das sich auch sehr einfach mit einem Stabmixer zubereiten lässt.

Mein Fazit
»Mix it« ist das perfekte Büchlein für Leute, die mit ihrem Mixer mehr als nur Smoothies zubereiten wollen, denn es bietet jede Menge abwechslungsreiche Rezepte, die nicht allzu kompliziert daher kommen. Dennoch hätte ich mir etwas mehr bebilderte Rezepte gewünscht, frei nach dem Motto “Das Auge isst mit”.
Etwas irritiert war ich zunächst allerdings durch das Vorwort der Autorin. Denn dieses las sich für mich beinahe wie Werbung für einen Hochleistungsmixer einer ganz bestimmten Marke, der auch als einziger Mixer auf diversen Fotos im Buch dargestellt ist. Das anschließende Kapitel mit den Infos zu Geräten und Zutaten revidierte dann aber diesen ersten Eindruck. Denn es war deutlich neutraler gehalten, und es enthielt den Hinweis, dass viele Rezepte auch mit einem herkömmlichen Standardmixer zu realisieren sind.
Insgesamt ist Lena Suhr mit »Mix it« ein abwechslungsreiches veganes Kochbuch gelungen, für das sicherlich gilt: klein aber oho, denn es bietet jede Menge Inspiration für eigene Mixkreationen. Damit kann man selber auch schnell zum “Blendaholic” werden.
[grey_box]
»Mix it« | TRIAS Verlag | (D) 14,99 EUR | 128 Seiten | 120 vegane Rezepte aus dem Mixer | Ein kleines Kochbuch, das es in sich hat – denn es bietet viele abwechslungsreiche vegane Rezepte, die sich schnell und einfach mit einem Mixer zubereiten lassen.
[/grey_box]
—————
Vielen Dank auch an den TRIAS Verlag, der mir dieses Kochbuch zur Verfügung gestellt hat.
Eine sehr schöne und auch kritische Rezension. Danke dafür !
Viele Grüße, Synnöve
P.S. Habe mir letzte Woche einen Standmixer gekauft und kann jetzt loslegen.
Sehr gerne geschehen! Außerdem viel Spaß mit deinem neuen Standmixer :)
LG Eva
Hallo Eva,
wirklich eine sehr umfangreiche Rezesnsion, die Lust auf mehr macht.
Mir geht es wie Dir: meinen Mixer möchte ich auf gar keinen Fall wieder hergeben und auch, wenn die Investition etwas größer ausgefallen ist, ist er jeden Euro wert gewesen. Somit bin ich auch immer auf der Suche nach neuen Rezepten und Ideen für meinen Küchenschatz. Das Buch werde ich auf jeden Fall im Auge behalten und auf meine Wunschliste setzen.
Liebe Grüße
Jana
Das freut mich, Jana, dass ich dich mit der Rezension auf das Buch neugierig machen konnte :)
Liebe Grüße
Eva