Buchrezension | Das Lexikon der alten Gemüsesorten
Gemüse habe ich schon immer geliebt. Waren es früher die gängigen Arten wie Paprika, Tomaten und Zucchini, so…
Gemüse habe ich schon immer geliebt. Waren es früher die gängigen Arten wie Paprika, Tomaten und Zucchini, so entdecke ich inzwischen auch immer mehr alte Gemüsesorten für mich. Das liegt sicherlich auch an der regionalen Gemüsekiste, die wir seit einigen Monaten beziehen. Auf diesem Weg habe ich jetzt schon manche alte Gemüsesorte neu kennengelernt. Und es macht mir zudem einfach Spaß, nicht nur passende Rezepte für meine Gemüsepremieren zu finden, sondern auch, mehr über die einzelnen Sorten und Arten zu erfahren.
Entsprechend gefreut habe ich mich daher, als ich mitbekommen habe, dass Ende April im AT Verlag Das Lexikon der alten Gemüsesorten: 800 Sorten – Geschichte, Merkmale, Anbau und Verwendung in der Küche* erschienen ist. Zu verdanken ist dies knapp 700 Seiten starke Nachschlagewerk der Arbeit von ARCHE NOAH, ProSpeciaRara Schweiz und ProSpeciaRara Deutschland, gemeinnützigen Organisationen, deren Ziel es ist, die pflanzliche Vielfalt an alten mitteleuropäischen Gemüsesorten zu erhalten.
Dies geschieht vor allem, indem in eigenen sogenannten Vielfaltsgärten, die auch für Besucher geöffnet sind, diese alten Sorten aktiv angebaut werden. Denn nur, indem man immer wieder neue Pflanzensamen gewinnt, kann man Pflanzenarten für die Zukunft erhalten.
Aber auch sämtliche Fotos für Das Lexikon der alten Gemüsesorten sind, über mehrere Jahre hinweg, in diesen Gärten entstanden. Mehr als 800 Gemüsesorten und 60 Gemüsearten sind so für das Buch porträtiert worden, wobei man zu jeder Gemüseart noch zusätzlich umfangreiche Hintergrundinfos erhält, angefangen von der Historie bis hin zu Tipps zum Anbau und zur Verwendung in der Küche. Und auch auf die Merkmale, den Anbau und ggf. die Verwendung der einzelnen Gemüsesorten wird detailliert eingegangen.
Als begeisterte Balkongärtnerin mit Gartenwunsch gefällt mir außerdem, dass zu jeder Gemüsesorte auch die Bezugsquelle für die Samen genannt wird und dass sich viele der vorgestellten alten Gemüsesorten auch prima für den Anbau in Töpfen eignen.
Den Großteil des Buchs macht natürlich die Vorstellung der verschiedenen Gemüsesorten aus. Aber auch den Schau- und Vielfaltsgärten der verschiedenen Erhaltungsorganisationen in Deutschland, Österreich, Lichtenstein und der Schweiz sind eigene Kapitel gewidmet, in denen die Gärten kurz vorgestellt und Informationen für Besucher gegeben werden. Und zwischen den einzelnen Gemüseporträts finden sich zudem immer wieder Porträts von Menschen, die sich alle auf verschiedene Art für die Erhaltung alter Kulturpflanzensorten einsetzen.
Gerade, dass so dem Leser ein sehr umfassendes Bild zum Thema alte Gemüsesorten, und was man selber für deren Erhalt machen kann, gegeben wird, gefällt mir sehr an diesem Buch, und ich finde, man merkt diesem Lexikon auch an, mit wie viel Liebe zum Detail und Leidenschaft es entstanden ist.
Hier ist ARCHE NOAH und ProSpeciaRara in der Tat ein gründlich recherchiertes Nachschlagewerk gelungen, das neue Maßstäbe setzt und außerdem noch dazu animiert, selber die eine oder andere fast vergessene Gemüsesorte im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Und dabei wünsche ich schon jetzt viel Freude!
Habt ein schönes Wochenende! Liebe Grüße, Eva.
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Vielen Dank an den AT Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung bleibt davon allerdings, wie immer, unberührt.
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